BUNK’ART – entering the dark past
Megan Nagel, Goranka Ćejvanović
Der Bunker des albanischen Diktators Enver Hoxha
In den 70ern ließ Enver Hoxha am Stadtrand Tiranas eine fünfstöckige Bunkeranlage erbauen, bestehend aus etwa 100 Räumen, zum Schutz seiner selbst gegen nukleare Angriff. Zur Anzahl der massiven Pilzköpfe in der Sozialistischen Republik Albaniens existieren lediglich Schätzungen. Nach offiellen Angaben von BUNK’ART soll es etwa 221.143 gegeben haben, die zum Schutz der Bevölkerung dienen sollten. Nach Enver Hoxhas Tod (1985) und bis zum Zerfall des Kommunismus (1990) wurde das isolierte Albanien von Ramiz Alia regiert.
I have had just a basic information about the Dervish community before the journey, and their religious plurality and inclusivity is something that can be of greater interest and relevance for the Balkans.
Marko, PhD Student U Belgrade
[metaslider id=225]
Bunker wird BUNK’ART
Erst 24 Jahre später wird der Bunker Hoxhas als Museum BUNK’ART eröffet. Die künstlerische Umgestaltung wird von zwei Journalisten realisiert, dem italienischen Carlo Bollino und der albanischen Admirina Peçi, mit Unterstützung der albanischen Regierung sowie der NGO „Qendra Ura“. Aktuell sind 24 Räume, nach Themen gegliedert, für die Museumsbesucher zugänglich. Ausgehend von der Invasion der Italiener, über die Okkupation durch die Deutschen und bis zum Ende des propagandistischen Regimes, wird eine Chronologie der Geschichte und des alltäglichen Lebens der Bevölkerung aufgezeigt. Durch diverse Gegenstände, Fotografin, Dokumente wie Briefe, Karten aber auch Videoinstallationen wird dies visualisiert.
Ovo je jedna od najzanimljivijih poseta u Albaniji. Oduševljena sam time što su bunker koji je bio značajan za vreme vladavine Envera Hodže pretvoren u muzej koji slikovito dočarava taj vremenski period.
Dunja, M.A. Student U Belgrade
Wir betreten BUNK’ART
Erst durch einen langen, kalten und dunklen Tunnel erreicht man den Eingang zum Bunker, dessen schwere Betontür schon offensteht. Eine miefende Feuchtigkeit empfängt uns. Ratten oder Fledermäuse gibt es hier keine mehr. Von Raum zum Raum betreten wir das Labyrinth des Selbst-Experiments. Und es erklingt die Stimme des Diktators. Wir drücken auf den Knopf. Sirenen ertönen, wir stehen in einem rauchgefüllten Raum. Wir spüren die Kultur der Angst. Nur der Künstler entreißt uns mit seinem Spiel des bunten Lichts aus der gruseligen Vergangenheit.
Doch das Selbstexperiment dauert bis zum Ende. Der Nachhall der schweren, sich verselbständigenden Beton-Toilettentür hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Als die Tür zuknallt, weckt sie die Angst und das Gefühl des Eingesperrtseins. BUNK’ART ist nicht nur ein Zeugnis des propagandistischen Regimes, sondern ebenso ein Dokumentationszentrum, das zur Aufarbeitung der Geschichte und der Vergangenheitsbewältigung dient.
Prijatno sam iznenađena … Nisam očekivala njihovo potpuno otvaranje najmračnijih perioda polovine 20og veka i veoma sam pozitivno iznenađena tim iskorakom (Srbija još uvek nije napravila taj iskorak prema najtežim praksama koje je sprovodila Komunističa partija Jugoslavije). Upadljiv je otvoreni odnos Bunk‘Art muzeja prema novijoj istoriji i Nacionalnog muzeja istorije u Tirani koji propagira snažan nacionalistički diskurs i revizionističku istoriju
Sanja, M.A. Student U Belgrade
WEITERE THEMEN
Die Bektashi in Albanien und ihre Geschichte
Die Watchdog-Organisation Eco Guerilla
Fieldwork Šipkovica: Perceptions and group dynamics
Forgotten Spaces in border regions
Interkulturalität und Mehrsprachigkeit in Albanien und Mazedonien
Mehrsprachigkeit innerhalb der einheimischen Bevölkerung Mazedoniens und Albaniens
Repräsentation von Mehrsprachigkeit in der Linguistic Landscape Mazedoniens
State Identities and Architecture in Albania and Macedonia
The (hidden) face of Macedonia
The inevitability of nationalism
The (post)Yugoslav legacy and everyday life in Macedonia and Albania
MEHR ORTE
[show-map id=’1′]